2010 in review

3. Januar 2011

The stats helper monkeys at WordPress.com mulled over how this blog did in 2010, and here’s a high level summary of its overall blog health:

Healthy blog!

The Blog-Health-o-Meter™ reads Fresher than ever.

Crunchy numbers

Featured image

A Boeing 747-400 passenger jet can hold 416 passengers. This blog was viewed about 2,500 times in 2010. That’s about 6 full 747s.

 

In 2010, there were 5 new posts, growing the total archive of this blog to 26 posts. There were 26 pictures uploaded, taking up a total of 41mb. That’s about 2 pictures per month.

The busiest day of the year was January 29th with 51 views. The most popular post that day was Ostern fehlt… -Teil 2-.

Where did they come from?

The top referring sites in 2010 were amund.de, cvjm-luckau.de, superbhandbag.blogspot.com, tvrizor.com, and mail.live.com.

Some visitors came searching, mostly for beatcream nathan, ukraine landschaft, semetschki, ded moros, and ukrainische botschaft berlin.

Attractions in 2010

These are the posts and pages that got the most views in 2010.

1

Ostern fehlt… -Teil 2- January 2010
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2

Eine Kleine Reise – Reloaded February 2010
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3

Ostern fehlt… -Teil 1- January 2010
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4

Meine Klangwand June 2010
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„…Werbung voorbeiii!!“ April 2010
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Meine Klangwand

1. Juni 2010

Hier seht ihr, was ich in der letzten Woche „erschaffen“ habe.

Die Idee kommt von meinem Vater, der eine ähnliche Wand bei den Prüfungen seiner Schüler zu Gesicht bekommen hat.

Auf Russisch wird noch „Meine Klangwand“ rangepinselt und sie wird in die neu renovierte Gruppe gestellt.

Ich stelle sie einmal vor:

Traut euch ruhig mit dem Beifall- ich werde ihn schon hören.

euer, nicht in Vergessenheit geratender,

Nathan

„…Werbung voorbeiii!!“

19. April 2010

Jetzt könnte man ja denken: „Wofür hat der denn Werbung gemacht in seinem Blog?!- für’s Nichts-Tun?“ Zu meiner Verteidigung: Auch im Fernsehen läuft doch ein sehr großer, ein oft, wie ich finde, zu sehr unterschätzter, Teil an schwachsinniger Werbung. Nicht nur das- auch zwischen den Werbungen finden wir oft nichts gescheites. Also hab ich jetzt mal eine eher negative Werbepause, Pinkelpause wie man auch so schön sagt, eingelegt.

Ich hab übringens mal darüber nachgedacht, wie viel ich den so gepinkelt hätte, hätte ich diese Pause wirklich nur für das Wasser lassen genutzt. Mein letzter Eintrag ist aus dem Februar. Also so grob gerechnet wären es noch vielleicht ’ne Woche und ’n paar Tage und ich hätte für 2 Monate mal für kleine Königstiger gemusst. Sagen wir einfach mal 2 Monate- lässt sich besser rechnen. Sind wir also bei 60 Tagen mit â 24 Stunden macht dann.. rund 1440 Stunden (NEIN..ich habe NICHT den Taschenrechner benutzt..!) und dann hätte ( 😦 ich KANN einfacht lügen: ich hab ihn benutzt…JAAA, ich geb es zu…DA HABT IHRS!!) ..dann hätte ich mich also 1440 Stunden auf dem Klosett aufgehalten, was 2 Fragen aufwirft: Wie viel müsste ich dafür trinken? Wie viel Liter würde der neue Badesee (für Strand und Springturm bin ich noch auf Sponsorensuche) fassen, den ich anlegen würde? (Seid ihr mir noch sauer wegen dem Taschenrechner?) Denn auch wenn ich kein besonders guter Biologe bin würde ich vermuten, dass die Antwort der einen Frage nicht die andere Frage genauso gut beantwortet. Sei es drum- genug mit einleitenden Worten. Eigentlich wollte ich nur meine Faulheit verschleiern. Ist es mir gelungen? Falls ja könntet ihr ja für mich als Belohnung die eben geschriebene Erinnerung an jene schlechte Eigenschaft wieder vergessen?! Achja..und wenn ihr gerade eure spendable Phase habt: verzeiht mir den Taschenrechner-Griff (Trotz meines Mathe-Abiturs…ich schäme mich ja so…)

Genug mit einleitenden Worten (JA ich weiß, dass ich das schon mal geschrieben hab- Unkreativität  macht sich wohl auch langsam bei mir breit) und ich erzähl ein wenig aus meinem Ukraine-Leben.

Von 2 Festen will ich euch kurz erzählen, die ich hier in der Zeit erlebt habe.

Als erstes war das Fest Maslennitza am 12.2. (ukrainisch Maslyana) An diesem Tag wird der Winter verabschiedet und der Frühling begrüßt. Ja eigentlich wie bei uns oder? -Der Frühling beginnt. Naja..aber so richtig gefeiert wird das doch bei uns nicht, oder?

Studenten gestalten Programm

Jedenfalls war ein kleines Programm von Studenten zusammengestellt worden, welches wir dann mit unseren Schülern angeschaut haben. Für einen deutschen ist das alles sicher eine riesige Kitsch-Bombe gewesen- wie auch eben für mich- für die Ukrainer jedoch war das alles normal. Leider ist es schwer zu beschreiben, wie das so abläuft…ein bisschen zeigt das Video, ein bisschen kann ich erzählen: Es wird sich verkleidet und geschminkt, eine ultra-hohe Sprechstimme wird sich zugelegt und dann wird in Reimform irgendwas rumgepipst wie: „Ach hallo Frau Winter…Oh guten Tag Frau Frühling…“

Es wird ein bisschen gesungen (IMMER Playback- NICHTS anderes) und ein wenig getanzt. haben sie aber alles ganz gut gemacht. Naja und die kleine Nachricht, dass der Winter „Ciou“ und der Frühling „Moin“ sagt, wird in eine schöne Geschichte verpackt. Zum Schluss wird dann noch eine Strohpuppe angezündet und alle freuen sich das Frühling ist- völlig egal ob noch 15cm Schnee liegen 😉

Ostern:

Wie in Deutschland gab es auch in der Ukraine Ostern. Sicher! Jesus ist ja nicht nur in Deutschland gekreuzigt worden und nach 3 Tagen von den Toten auferstanden. Eigentlich soweit wir wissen ja überHAUPT nicht in Deutschland…aber eben auch nicht nur FÜR die deutschen. Heißt also, hier feiert auch das ganze Land dieses Fest und weiß meist gar nicht, was es

gekaufter Pascha-Kuchen

bedeutet. Ostereier suchen kennen die hier übrigens nicht. Hier gibt es den Gründonnerstag, wo man nicht arbeiten und sonst auch nichts wirklich tun darf. Leute müssen zwar alle zur arbeit gehen aber wo ich Wäsche waschen wollte, hat mir die Oma from here erstmal erzählt was schon alles für Unglücke passiert sind- Aberglaube halt. Schlussendlich musste ich weiter meine Stinkeklamotten anziehen, aber hey: lieber stinken als sterben oder? Karfreitag ist hier zwar ein Feiertag, aber es gibt kein Frei. Also schöön arbeiten. Am Sonntag ist dann Ostern. In der Osternacht (Samstag zu Sonntag) laufen gaaaaanz viele Leute in die Orthodoxe Kirche. Mehr als 70% der Leute hier sind Orthodox. Die Messe beginnt abends. An jeder Kirche läuft der Priester erst ein paar mal um die Kirche, danach wird erst die Kirche geöffnet. Dann ist eben fast die ganze Nacht Messe. Der Priester kommt ganz oft aus dem heiligen abgeschotteten Raum  in der Kirche heraus und ist immer in ganz verschiedenen Farben gestylt. Am frühen Morgen beginnt eine neue Messe- die Ostermesse. Hier wird natürlich die Auferstehung Jesu gefeiert. (in der tiefen Nacht gibt es anscheinend eine kleine Pause…vielleicht so um 4-5. korrigiert mich ruhig!) Ich war auch in der Orthodoxen Kirche am Abend und es war sehr interessant. Viele Leute kommen, küssen Ikonen, zünden Kerzen für Geld,

selbst gemachter Pascha-Kuchen

Gesundheit, Arbeit, Freunde etc. an und bringen Eier, Pascha [s und ch einzeln sprechen- nicht „sch“] (Ein spezieller Kuchen, der in der ganzen Ukraine gebacken wird..undzwar von JEDEM!) und Wasser mit und lassen das alles vom Priester weihen. Am Sonntag werden die geweihten Nahrungsmittel verzehrt.

Auch Wir hatten einen schönen Ostergottesdienst mit Chor, Lobpreis, Predigt…

Auf der Straße und überall wo du hinkommst sagst du an diesem Sonntag nicht „Hallo“ oder „Guten Tag“. Nein, du sagst: „христос воскрес!“ und der andere antwortet dir darauf „Воистину воскрес!“

Es heißt „Christus ist auferstanden!“ „Er ist wahrhaftig auferstanden!“

Schon sehr schön 🙂

Ansonsten hatte ich am Osterabend noch Fieber und habe die Kloschüssel von innen begutachtet (anscheinend war ein Pascha-Stück noch vom letzten Ostern), aber am nächsten Tag war ich dann schon wieder fast fit!

Die letzte Zeit war schön, da mein Bruder mit seiner Freundin hier war und auch mein Vater. Es gab viele schöne Gespräche, viel Zeit und Spaß zusammen und jetzt wird es hier in der Ukraine auch schon so richtig warm. Schaschlik wird hier schon in etlichen Parks gegrillt und Frau Frühling ist wohl nun langsam wirklich angekommen.

Schüler räumen Park auf

Übrigens werden hier alle Parks von Schülern aus Schulen, Universitäten und Hochschulen sauber gemacht. Ist entspannend dabei zu zusehen! 😉

Einen wunderbaren und gesegneten Tag euch.

euer nathan

PS. Der harte Winter hat auch hier wie in Deutschland der Straße ganz schön was zugesetzt. Doch schon VOR dem Winter wunderte ich mich über die Straßenverhältnisse (was heißt wundern…ich war….einfach….baff!) und mir wurde gesagt: „Es wurde eine Analyse über die Straßenverhältnisse in der Ukraine gemacht. Es kam heraus, dass 10 % der Straßen im schlechten Zustand sind. Und der Rest? – das sind keine Straßen…! 🙂

stellt euch NUN die Straßenverhältnisse JETZT vor …

Eine Kleine Reise – Reloaded

22. Februar 2010

Nun war es wieder soweit: ich musste nach Deutschland zurück, denn meine zweiten 90 Tage sind in der Ukraine abgelaufen. Deshalb benötigte ich nun diesmal WIRKLICH ein Visum, welches ich natürlich nur in Berlin in der ukrainischen Botschaft erhalten kann.

Alles klar- Der Trip wurde geplant: Ich wollte am letzten Freitag Abend (12.02.) mit der Marschrutka in der Nacht nach Kiew fahren, dort am Morgen in den Bus steigen und abermals die 24h Busfahrt in die alte Heimat antreten. Alles war gepackt- ich hatte mir sogar einen riesigen Haufen zu Essen gemacht, denn letztes mal hatte ich das ganz schön verplant und hungerte ein wenig. Doch dieses mal würde es nicht passieren- Ein ganzes Weisbrot in Schnittchen verarbeitet, dazu noch ein Baguette und eine Menge an Süßigkeiten. Nun war ich sogar darauf vorbereitet, eine eventuell dicke Platznachbarin mit zu versorgen.

Ich saß in meinem Zimmer, halb 1 in der Nacht, alles gepackt und vorbereitet und wartete auf den Anruf des Taxis, welches mich zu  meiner Marschrutka abholen würde. Ich wartete und wartete.. doch es kam nichts. Um ein Uhr sollte sie fahren- fünf vor eins weckte ich Tamara auf, die dann die Gesellschaft anrief. „Sie fahren heute Nacht nicht- wegen dem Schneesturm“. Meine Gefühle zu diesem Zeitpunkt sind sehr schwierig zu beschreiben- Wut trifft es aber ganz gut. Sie versicherten, sie hätten am Tage mir eine SMS geschickt und mich versucht anzurufen um mir das mitzuteilen, aber es ist weder etwas angekommen, noch hab ich sonst irgendwelche Probleme mal mit meiner ukrainischen Nummer gehabt. Doch nun war alles zu spät- nach Kiew fuhr weder Marschrutka, noch ein Zug. Wir riefen noch die Busgesellschaft in der Nacht an, doch der Bus Richtung Berlin fuhr mit Sicherheit am Morgen um acht Uhr los und der nächste Bus nach Deutschland fuhr am Freitag. Keine Chance.

Ich hatte keine andere Wahl- ich MUSSTE an diesem Wochenende nach Deutschland, denn später läuft meine ukrainische Zeit ab oder ich komm nicht mehr rechtzeitig zurück, wenn mein Bruder mich in der Ukraine besucht. Wäre auch ein bisschen blöd- Er in Sumy, ich in Luckau J

Ich versuchte mich zu beruhigen, suchte ein paar Flüge aus dem Internet, schrieb meinem Vater und versuchte zu schlafen. Mitten in der Nacht weckte mich Tamara auf und sagte, das mein Vater im Skype auf mich wartet. Ich stand auf und verbrachte ein Teil der Nacht mit der Organisation meiner Reise. Wir buchten einen Flug am Sonntag.

Am Samstag überraschte ich dann nun alle noch einmal und verabschiedete mich abermals. Übrigens war ich den ganzen Tag damit beschäftig meine Fresstüte zu leeren und mir eine Alternative zu besorgen, denn erstens würde alles schlecht werden und zweitens hatte ich nur ein Handgepäckstück reserviert- meinen großen Reiserucksack, den ich verprügeln musste damit er auf die Maße des Handgepäcks ANNÄHERND sich formte.

Samstag Abend fuhr ich also mit einem Taxi zum Bahnhof und stieg in meinen Nachtzug den ich am Tage reserviert hatte (nicht den ganzen, aber nächste mal mach ich’s…). Der ganze Waggon war ein einziges Zimmer, vollgestopft mit Betten und den dazugehörigen Leuten die alle kreuz und quer wuselten, ihre Betten machten, aufs Klo wollten und umherschnatterten. Ich fand meine Nummer, aber nicht das dazugehörige Bett. „Da stehst’e daa mit offenem Haar“….Jo! Was nun? Schon sprach mich eine Frau an die Deutsch konnte und half mir, mein Bett wie bei Transformer (Der Film wo sie Roboter in Autos verwandeln und zurück) zum Vorschein zu bringen. Ich wartete noch ein wenig, bis sich die Hektik im Hühner-Waggon (kann ja schlecht „Stall“ sagen) gelegt hatte und chillte mich dann auf mein Bett OHNE Bettzeug, denn das hatte ich nicht mit bestellt. –Man spart ja wo man kann. Ansonsten verlief die Fahrt ganz ruhig. 6-7 Stunden fahrt, es war EXTREM heiß (hätte also keine Decke gebraucht) und die Erkenntnis, dass das Bett neben dem Eingang zum Klo wirklich aus mehreren Gründen nicht das komfortabelste ist.

Ich kam um 6 Uhr Morgens in Kiew an und hatte noch so einige Zeit, denn mein Flieger startete Nachmittags um 16Uhr. Ich habe schon vorher darüber nachgedacht, was ich in dieser Zeit sinnvolles anstellen kann. Am Vorabend kam Marianna die Idee- „Es ist Sonntag und es gibt eine ‚Hillsong’-Gemeinde in Kiew“. Für die Leute die damit nichts anfangen können: Hillsong ist eine sehr große Gemeinde, die es zum Beispiel in Australien (Die wohl bekannteste) oder auch in London gibt. Sehr bekannt ist die Hillsong-Musik…echt cooler Lobpreis eben. Unterstützt wird das meines Wissens aus den USA. Bin auch kein Profi in der Topic.

Wer mehr weiß schreibt ein Kommentar!

Wer mehr wissen will guckt im Internet!

Leider blieb mir keine Zeit mehr um sie ausfindig zu machen, Aber ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen 😉 Ich ging früh morgens ins Internet-Cafe und brauchte eine halbe Stunde um rauszufinden wann die Gottesdienst haben, wo er stattfindet, wie ich da hinkomme ….Alles war auf Russisch und ich musste alles übersetzen und habe sämtliche Karten aus dem Internet abfotografiert. Dann hab ich mich einfach auf den Weg gemacht, bin rumgetingelt mit der Metro und hab dann weiter zu Fuß ca. 10-20 Leute gefragt und kam zum Schluss pünktlich zu dieser riesigen Halle, zu dieser riesigen Gemeinde, zu diesem riesigen Gottesdienst an. Natürlich mit meinem ganzen Gepäck wurde ich schnell als reisender identifiziert und somit sprach mich der Jugendpastor an. Hab mit ihm erstmal viel gequatscht und ja…war SEHR cool! Da werde ich dann auf jeden Fall wieder hinstratzen (Das Wort „Chillen“ müsste nun schon gelernt sein- weiter geht’s mit „Stratzen“…Jugendsprache für „gehen“. Kann aber auch anders verwendet werden, z.B. „abstratzen“- abfeiern)

chillig wartend im Flughafen

Dann bin ich wieder zurück zum Bahnhof, musste mit einer speziellen Marschrutka zum Flugplatz, bin von dort aus nach Riga geflogen und danach von Riga nach Berlin Tegel. Bei der Sicherheitskontrolle in Riga bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich musste durch den Metalldetektor gehen, wurde aber wieder zurück geschickt um  meine Schuhe auszuziehen. „Nun würden sie mich festnehmen“ dachte ich, denn ich hatte genau vorher gelesen, dass biologische Waffen auch nicht erlaubt wären. Erstaunlicherweise ging alles in Ordnung. Aber dann erinnerte ich mich- Auf dem ersten Flug ist auch weder das Flugzeug abgestürzt, noch sind meine beiden Sitznachbarn umgekippt, als ich mein Schuhe ausgezogen hatte.

In Berlin Tegel angekommen musste ich mit dem Bus zum Hauptbahnhof fahren. Als ich dem Bus entgegenlief wollte meine Hand sich schon strecken und dem Busfahrer zeigen, das er anhalten sollte. Doch dann bemerkte ich, das ich es nicht mit einem ukrainischen Bus zu tun hätte, sondern mit einem deutschen, der sowieso anhält.

Im Hauptbahnhof angekommen fuhr ich mit dem Zug nach Lübben, wurde von meinem Vater dort abgeholt und kam am Sonntag Abend in Luckau an.

Mit dem Reisebus wäre ich 1,5 Tage unterwegs gewesen, würde aber einsteigen und ankommen. So war ich nur 1 Tag unterwegs, war aber die GANZE Zeit darauf bedacht in einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sein, den ich vorher erst suchen musste- heißt also war sehr stressig.

Hier noch mal die Kurzfassung:

meine erste Maschine

Start Tamara Home Sumy. Taxi zum Bahnhof, Zug nach Kiew, Marschrutka zum Flughafen, Flug nach Riga, Flug nach Berlin, Bus zum Hauptbahnhof, Zug nach Lübben, Auto nach Luckau. (Schiff fehlt leider- ich probier’s beim nächsten mal; Metro in Kiew+shuttlebusse nicht berücksichtigt)

Am Montag bin ich dann mit dem Zug (Auch hier zuckte meine Hand wieder) nach Berlin zur ukrainischen Botschaft gestratzt (Quereinsteiger haben es HIER besonders schwer) und hab mein Visum beantragt. Es fehlte erst noch ein Dokument, welches orginal aus Sumy von einer Frau aus dem Ministerium stammen musste und für mich persönlich ausgestellt sein sollte. Am Anfang konnte ich das gar nicht realisieren, denn das würde bedeuten das meine Zeit in Sumy nun beendet wäre, ohne Dokument kein Visum- keine Ukraine. Doch ich konnte mich mit dem Mann dort im Konsulat auf ein anderes Visum einigen, welches er mir für ein halbes Jahr bis Freitag ausstellte. In der Woche habe ich viele bekannte Gesichter besucht und getroffen und mich mal wieder life blicken lassen.

Am Freitag holte ich mein Visum ab und stieg nachmittag in den reservierten Zug (WIEDER nicht geklappt mit dem ganzen Zug, nur ein Bett L ) Ich hatte das ganz obere Bett in einer Kabine für 3 Personen. Anfangs war ich alleine, doch dann schon am nächsten Halt kam ein Mann zu mir rein. Er war deutscher, kam aber aus der Ukraine und wohnte auch da. Er hatte SEHR das Bedürfnis zu reden- 30%Deutsch, 70%Russisch. Vom Aussehen und Körperbau erinnerte er mich sehr an meinen Gastvater Walerie. Er wollte mir nicht glauben das man sein Zivildienstersatz in der Ukraine machen kann, denn sein Sohn (wohnt in Berlin) wollte das auch machen. So musste ich also noch 10 Minuten mit dem Sohn telefonieren und hab ihn über alles aufgeklärt. Er war glaub ich schon ein wenig älter, wünschte mir dann aber zum Schluss gutes Durchhaltevermögen („Ok- dann mach’s mal gut- es wird manchmal schwer werden aber halte durch!“- nett!). Der Mann (der Name war irgendwas mit „Antonowitsch“ war Bierbrauer, braute an der Westgrenze in der Ukranie zu Polen sein eigenes Bier und kauft regelmäßig in Deutschland die Hefe. Also verbrachte ich den Abend mit russischen Erklärungen welche Hefe die beste ist und wie man zu gutem Bier kommt und mit russischem Film von ihm. Dann ging ich irgendwann pennen. Um Mitternacht rum stieg in Warschau noch jemand dazu. Hieß also mitten in der Nacht alles umräumen. Um 5 Uhr waren wir dann an der ukrainischen Grenze und haben dort lockere 3 Stunden im Halbschlaf verbracht. Früh ist mein Bierbrauer dann ausgestiegen und ein anderer hat das Bett besetzt. Der Typ aus Warschau…ist immer rausgegangen eine rauchen. Ich hab ihn NIE gehört, denn er war sehr leise. Trotzdem bemerkte ich immer wieder wenn er da war oder nicht, denn er STANK nach Zigarette oder größerem Übel. Ich dachte immer ICH würde in meinem Träumen in einen Tabakladen kommen oder nicht. Hatte echt das Gefühl, dass mein Kissen mit Zigaretten ausgestopft wäre.

Wie weiter? Weiß ich selber nicht, denn ich sitze gerade in jenem

schon wieder auf dem Heimweg- der Nathan in Potsdam

beschriebenen Zug. Links neben mir der neue telefonierende Typ, darüber der Zigarettenschlumpf der sicher gerade von ´ner Stange Malboro träumt und ich mit meinem Laptop an der Rasierer-Steckdose angeschlossen schreibend. Ich werde um 16Uhr noch was in Kiew anstratzen (höheres Level) und dann irgendwie nach Sumy kommen.

Was bleibt noch zu sagen? Mein DIESMALIGER Fressbeutel wiegt mehr als mein kleiner Vollbepackter Rucksack und in meinem großen Rucksack hab ich so viel Tee drin, ich könnte hier im Zug einen Teeladen aufmachen. Vielleicht sollte ich mal damit zum Gegenangriff gegen Pall-Mall-Schlumpf losstratzen?!

Es grüßt ein fröhlicher Nathan auf dem Heimweg.

Ostern fehlt… -Teil 2-

29. Januar 2010

Nun ist schon die ganze Weihnachtszeit vorbei…Die ganze Festlichkeit ist aus den Köpfen der Leute…Auch hier- wo doch das Weihnachtsfest am 07.01. stattfindet. Trotzdem schulde ich euch noch so einige Geschichten, die ich in der letzten Zeit erlebt habe. Da auch gerade mein Alltag wieder eingekehrt ist und so viel spannendes nicht zu erzählen gibt, passt das ganz gut. Ich liege im Bett, habe Halsschmerzen, Romtschick sitzt im Käfig und draußen sind es -30°C. Jetzt aber zur Vergangenheit!

Silvester 31.12.09-01.01.10

Das Silvesterfest habe ich ja schon im vorhergehenden Artikel beschrieben. Bleibt mir also nur zu erzählen WIE ich dieses Fest genau verbracht habe. Am Abend war ein Gottesdienst, der aber so wie üblich ab lief- keine Veränderung zu einem normalen Sonntagsgottesdienst. Außer natürlich in der Predigt, die auf dieses Fest ausgerichtet war.

mal schick gemacht

Am Abend haben dann alle Jugendliche sich im Office (Art Gemeinde-“Wohnung“) getroffen. Als ich mit Begleitung ankam, war schon alles wunderbar geschmückt, Essen war hergerichtet und super Stimmung. Ich hab mich mit ein paar unterhalten und manche haben sich über mein Outfit lustig gemacht: Ich hab mich eigentlich mal so RICHTIG rausgeputzt und muss mal ohne Eigenlob sagen, dass ich mit zu den besten „Verkleidern“ gehört habe. Leider waren auch nur 2-3 so richtig verkleidet…naja….son Mittelding eben- jeder wie er wollte, aber besser ist natürlich eine Verkleidung! Über den Jahreswechsel haben wir keinen Countdown gezählt sondern saßen im Raum und jeder hat gebetet. Dieses Gebet ging über eine halbe Stunde und war auch für mich eine neue und sehr schöne Erfahrung, den Jahreswechsel zu vollziehen. Danach wurden Lobpreis gesungen, Spiele gespielt, gefuttert und weitere ganz viele Aktionen

spannende Spiele und Aktionen

gestartet. Später in der Nacht kamen noch unsere etwas älteren Freunde, die mit ihren Familien feierten. Die blieben dann auch 2 Stunden und zischten wieder ab. Es war wirklich sehr sehr schön und ich bin sehr dankbar dafür, ein Silvesterfest hier in der Ukraine erlebt zu haben. Um halb 9 früh war ich dann im Bett.

Sicherheitsfirma 02.01.10

An diesem Samstag war ich am Vormittag unterwegs, kam am Nachmittag für 1,5h nach Hause und wollte dann wieder zur Bandprobe. Meine Gastfamilie war komplett nicht da, und wenn dies der Fall ist, dann ist es ganz normal das der Alarm aktiviert ist. Ich komm nach Hause und schließe alle Türen auf, merke das der Alarm aktiviert ist, geh zum Kasten, tippe den Code ein und deaktiviere den Alarm somit. Ich verschwinde in meinem Zimmer und mache irgendwelche unnütze und sinnlose Dinge am Computer- so wie immer wenn ich ein wenig Zeit hab. Nach gefühlten 15 Minuten klingelt es an der Tür. Natürlich „überhöre“ ich dieses klingeln, denn ICH habe hier NIE Gäste. Und wenn jemand zu meiner Gastfamilie will- sie ist ja nicht da! Eine weitere Zeit vergeht. Leider kann ich nicht genau sagen wie viel da ich KOMPLETT mit meinem Blödsinn beschäftigt bin! Es klingelt ein weiteres mal und wieder „überhöre“ ich dieses klingeln mit Absicht. Kurz darauf rüttelt es an der Tür. Ich dachte, meine Gastfamilie kommt zurück und sie schließt gerade die Tür auf. Ich hatte aber angenommen, sie sei länger weg, deswegen habe ich meine Jacke einfach auf den Flurboden geschmissen und meine ganzen Sachen nicht ganz so ordentlich wie üblich abgelegt. Ich spurte also schnell in den Flur um alles beiseite zu räumen, da fällt mein Blick zufällig auf den kleinen Bildschirm neben der Tür. Wir haben hier eine Kamera an der Tür- wenn jemand klingelt dann können wir gucken wer vor der Tür steht. Ich schaue auf die Kamera und sehe 2 Polizisten in Vollmontur, die sich wieder an unserer Haustür zu schaffen machen. Natürlich wusste ich in diesem Moment, das DIES die möglichen ersten Gäste für MICH sind, die an der Haustür klingeln. Ich hatte ein wenig Panik und machte natürlich so schnell wie möglich die Tür auf. Fehler hin oder her, es war besser gewesen, obwohl in DIESEM Moment ich zwei Pistolen ins Auge blicken musste und auf russisch angeschrien wurde. Schwierig diese Situation genau zu beschreiben. Aber ich denke jeder hat mal einen dieser Amerikanischen Streifen gesehen, in der eine ähnliche Situation vorkommt. Bloß das es Wirklichkeit war: zwei…ich würde fast nach ihrem Outfit -Spezialeinheiten- sagen, standen versetzt, halb in der Hocke, im Korridor, brüllten mich an und zielten mit ihren Pistolen auf mich. Ich konnte froh sein, denn es gibt hier auch noch teurere Sicherheitsfirmen, die mit Maschinengewehren rumstolzieren.

In meiner Panik und völligen Schock hob ich langsam meine Hände und verstand KEIN einziges Wort. Nach einer kleinen Ewigkeit hab ich mich gefangen und verstand, das sie meinen Namen wissen wollen und soweiter. Mein Sprachzentrum war jedoch immer noch nicht aktiviert. Ich verständigte mich irgendwie mit ihnen, das ich meine Gastmutter anrufe. Tamara ging erst beim dritten Versuch ran- Jedes weitere klingeln am Handy verdoppelte den Schweißausbruch in seiner Intensität. Doch sie ging ja nach kurzer..mir jedoch endlos scheinender, Zeit ans Telefon und quatschte mit den Sicherheitsleuten. Schlussendlich musste ich eine Strafe bezahlen weil ich den Code nicht richtig eingegeben oder bestätigt habe. Ich bin mir jedoch fast sicher das ich alles richtig gemacht habe, aber so ist das manchmal- die Technik belehrt uns eines besseren.

Ich möchte solch eine Situation NICHT noch einmal wiederholen- sie war jedoch sehr bedeutend und sehr…lehrreich. Eine wichtige -Erfahrung- eben.

Arbeitendes Väterchen Frost 05.01.10

Es ist alte Tradition, dass nach Neujahr alle Kinder, die noch zum Verein

Märchenbesuch beim Sommersprossen-Jungen

Filicitas gehören, besucht und beschenkt werden. Im Verein sind nämlich noch Kinder die weder in der Schule sind, noch durch Hausbesuche unterrichtet werden. Dieses Jahr passte das ganz gut, denn ich war schon einmal in die Rolle des Väterchen Frost erfolgreich geschlüpft. Somit musste ich wohl oder übel mit meiner Begleitung, Snegurotschka, mehr als 10 Kinder besuchen. Dabei wurde auch ein Fotograf eingeladen und 2 Vertreter der Politik waren natürlich auch dabei. So sind wir mit unserem Schulbus von Haus zu Haus gefahren und haben beschenkt, gesungen, Fotos geschossen, kurz geredet und sind wieder abgedampft. War eigentlich sehr lustig. Auch bei der Werkstatt für behinderte Menschen haben wir kurz Rast gemacht.

Besuch bei der Werkstatt

Die Schwierigkeit an diesem Tag lag einzig und allein darin, von dem jeweiligen Ort, wo man gerade weilte, wieder loszukommen, denn überall sollte man am liebsten ein ganzes Fest feiern- wenn es nach den Eltern ginge. Leider war unsere Zeit auch begrenzt.

Ein sehr lustiger und schöner Arbeitstag.

Ukrainisches Weihnachten 07.01.10

Als erstes fand natürlich der Weihnachtsgottesdienst statt. Das war ein riesiger Aufwand, denn alles war sehr kurzfristig geplant und geprobt und improvisiert und vorbereitet und geübt….Sehr schön jedoch das alles schlussendlich geklappt hat. Es war ein schöner Gottesdienst, mit vielen musikalischen Einlagen, Krippenspiel und Predigt. Auch ich habe mich diesmal nicht nur in der Band wie normal beteiligt sondern habe einmal im Chor mitgesungen (unten eine Kostprobe- leider war ich der einzige Tenor, habe mich aber durchgekämpft und überzeugt 😉 ) und noch ein Duett mit meiner sehr guten Freundin Marianna gesungen. Viele waren sehr begeistert. Eine Oma kam sogar nach dem Gottesdienst zu mir gestürmt und hat mich unter Tränenfluss umarmt und abgeknutscht weil sie das alles so schön fand 🙂

Nach dem Gottesdienst war ich bei der Pastorenfamilie eingeladen. Dort habe ich mit der ganzen Familie gegessen, gequatscht, Tee getrunken, uns beschenkt und so richtig gechillt. Ich erinner mich an ein anfangs sehr stressiges, dann wunderbar chilliges Weihnachten zurück.

Soweit war’s das nun von mir,

Hören will ich jetzt von dir:

Wie es dir denn grad so geht?

Wie die Wäsche im Wind so weht?

Genug hab ich getippt für dich,

Kannst du denn das jetzt auch für mich?

Fröhlich wär’ ich- ist ganz klar,

Und natürlich auch dankbar.

Nun ist es Zeit für meinen Schluss,

Weil ich auch mal chillen muss.

Wer dabei denkt ich wäre faul,

der hält jetzt einfach mal sein …….tschüss ne? 🙂

euA nAthAn.

Ostern fehlt… -Teil 1-

11. Januar 2010

Deutsches Weihnachten (24.12.2009)

Dieser Tag für mich eiiiiigendlich nichts besonderes. Von weihnachtlicher Stimmung habe ich hier GAR nichts mitbekommen. Natürlich nicht, wenn Weihnachten hier auch nicht ist? Ich bin also an diesem Donnerstag schön arbeiten gegangen und hab danach ’ne Runde gepennt.

Dann bin ich nochmal los um eine Freundin zu besuchen.

Das Wetter war …..wie soll man sagen…schlecht? Vielleicht nicht ganz so, wie es gerade in Deutschland ist, aber es ging schon in die Richtung.

Ich bin aus dem Haus raus und achte darauf, das ich mich nicht in den nächsten paar Sekunden auf den Hosenboden setze, da merke ich neben mir einen jungen Mann, der verzweifelt versucht sein Auto aus dem Schnee zu holen. Er steckte fest. Er hatte Automatik-Schaltung, stand also bei offener Tür neben dem Fahrzeug, lehnte sich dagegen und trat mit einem Bein aufs Gas und wechselte zwischendurch immer von Vorwährtsgang in den Rückwährtsgang und wieder zurück.

Ich blieb stehen, guckte mir für einen Moment diese lustige Situation an und fragte dann schließlich mit meinem Hoch-Russisch, ob ich helfen kann. Zusammen verbrauchten wir 10 Minuten, wo wir beide das Auto für einen Meter bewegt haben. Mal hin, mal her. Das ich Zwischendurch durch das Gegenstämmen an das Auto, in den halb-Matsch geflogen bin, möchte ich gar nicht so ausführlich beschreiben. Auch, dass das Auto dem Anschein nach bei der letzten Rally Dakar mitgemacht hat und dementsprechend „sauber“ war ist ein Fakt, der nur kurz angesprochen wird. Denn wie meine Hose und meine Jacke aussahen….darüber könnte ich Bücherweise schreiben.

Ort des Geschehens

Nach 10 Minuten hatten wir noch einen dritten Kollegen, der hinter uns vor fuhr, ein parken wollte und anscheinend gemerkt hatte, das dieser Ort für Autos keine Liegewiese ist. Er wollte wieder zurück aber leider steckte sein Auto nun auch fest. Ein kurzes lachen unsererseits und wir beide sind zu ihm und haben ihn nach 5 Minuten raus geschoben gekriegt, der Fahrer gaaanz faul am Steuer geblieben. Aber Ok, was soll er machen?! Manchmal kam aber eine kleine Angst auf, denn wenn man so ein Auto schiebt und der Fahrer zu der Zeit auf das Vollgas tritt, stellt man sich lieber nicht vor, was passieren würde, wenn die Reifen auf einmal greifen würden!

Danach machten wir uns zu dritt nochmal an das erste Auto und hatten es nach einiger Zeit auch raus geschoben/gefahren. Der zweite Fahrer dampfte ab, ich ging völlig verdreckt in Richtung Marschrutka. Dann fragte mich aber der erste Fahrer wo ich hin möchte- Diesmal jedoch, versagten meine Russisch Kenntnisse und versuchte mit Händen und Füßen die Richtung zu erklären. Zum Glück verständigten wir uns schnell auf Englisch- er sprach SEHR gut amerikanisches Englisch. Er fuhr mich in meine Richtung, bis wir merkten das er genau den selben Weg fährt, den ich brauche. Er erzählte mir, das er Dennis heißt, vor 10 Jahren mal in Deutschland war und was er hier so macht. (Architekt- versucht mit neuen (Holz-) Häusern endlich die Ukrainer davon zu überzeugen, das man nicht 10m dicke Wände braucht, um es warm zu haben.) Natürlich hab ich von mir erzählt und den Rest der fahrt haben wir herzlich gelacht über seinen kleinen deutschen Wortschatz, der überlebt hatte.

Ein wenig Müde nach der Arbeit- Dennis und Ich (von rechts-nicht links)

Ich war sehr froh ihm geholfen zu haben, denn ich wurde belohnt: Ich kam schneller zu meinem Ziel, sparte 2 Grivni und habe jemand neues kennen gelernt (er gab mir noch seine Handynummer falls ich mal in Sumy nicht weiter weiß). Lustig war auch, das wir bemerkt haben, dass wir im gleichen Haus wohnen, er nur 2 Stöcke unter mir.

Als ich dann wieder nach Haus kam, wollte ich noch ein Foto von dem Ort machen, wo ich ein „Engel in höchster Not“ (Zitat Dennis im Auto) war. Da rief mir jemand zu, dass ich das unterlassen sollte. Gleich darauf ein bekanntes Gelächter. Dennis, den ich durch die Dunkelheit gar nicht wahrgenommen habe, war gerade mit Hacke und Schneeschaufel an der Arbeit, seinen Parkplatz herzurichten. Wir haben kurz gequatscht und ich habe mich spontan dazu entschieden, nach einer halben Stunde ihm zu helfen, denn ich hatte noch was wichtiges zu erlääädigen. Nach einer halben Stunde bin ich eben runter gegangen und habe ihm geholfen. Wir haben in 1,5h drei Parkplätze vom Eis befreit. Die ganze Zeit haben wir geredet und es war sehr sehr lustig und interessant. Er ist auch christlich, spielt in einer Lobpreisband in einer anderen Gemeinde Gitarre, kann noch weitere Instrumente spielen und schreibt Songs. Wir haben wirklich über ALLES mögliche gequasselt und das war sehr sehr cool. Am nächsten Tag hat er mich zu einem Lobpreisabend seiner Gemeinde eingeladen, wo ich auch mit einer Freundin zusammen hingegangen bin. Die Musik war wirklich sehr gut, vielleicht ein bisschen schlecht abgemischt und ein unvorteilhafter Raum, aber ansonsten spielen sie und er sehr gut. Andere Sachen haben mir nicht ganz so gefallen aber wer DARAN speziell interessiert ist, soll mich direkt anschreiben, denn das würde sonst den Rahmen sprengen, alles hier rein zu schreiben.

Fazit: Galater 6,9 „Werdet nicht müde, Gutes zu tun. Es wird eine Zeit kommen, in der ihr eine reiche Ernte einbringt.“

Am Abend habe ich natürlich mit meiner Familie noch geskyped und noch ein bisschen Weihnachtsluft geschnuppert- insofern man das sagen kann.

Neujahr Feier auf der Arbeit (25.12.2009)

An dem Freitag haben wir Kollegen uns um die Mittagszeit in der Schule getroffen, alles vorbereitet und eine schöne lustige Zeit gehabt. Was gibt es dazu groß zu erzählen? Es gab reiiiiichlich zu Essen. Ich dachte schon, alle Mitglieder des Vereins, und nicht nur die Kollegen, wären zu dem Fest eingeladen- soviel Essen gab es. Leider ist es immer wieder erstaunlich wie ich mich doch so sehr freue wenn ich MASSEN an Futtern sehe- alles schön hergerichtet und verziert- und dann aber doch enttäuscht werde, denn so Leid es mir tut: Ich kann hier bei solch Festen wo sich BESONDERS Mühe

perfekte ukrainische Essensvorbereitung

gegeben wird mit der Mahlzeit, höchstens die Hälfte essen. Nicht das ihr mich falsch versteht- das Essen schmeckt hier wunderbar und Tamara ist eine ausgezeichnete Köchin! Aber bei solchen Veranstaltungen habe ich das Gefühl, das sich das „Mühe geben“ nach meinem Geschmack in die gegenteilige Wirkung umsetzt. Bei mir kam natürlich immer wieder der Satz hoch „Das Auge isst mit“…nur konnte in diesem Fall mein Auge mehr „essen“ als mein Mund (oder was immer auch isst an unserem Körper….gute Frage….was isst denn, an unserem Körper? Also was ist an unserem Körper was isst?).

Des weiteren waren natürlich Kostüme angesagt. Zum Neujahr steht hier schon, anders als in Deutschland, der Weihnachtsbaum- festlich geschmückt. Auch zum Neujahr kommt der russische Weihnachtsmann- Väterchen Frost („Ded Moros“) mit seiner Enkelin Schneemädchen oder auch Schneeflöckchen („Snegurotschka“). Wer wissen will, wie die ungefähr

mein Doppelgänger sitzt auf der rechten Seite

aussehen, googelt sie einfach. Praktischer Weise hatte die Schule noch ein Kostüm „Ded Moros“ übrig und somit war ich fein aus dem Schneider. Leute, die sich nicht verkleidet haben, bekamen während des Festes ein paar Kleinigkeiten verpasst.

Es wurde gegessen, es wurden Spiele gespielt und natürlich auch Ansprachen gehalten. Überall war ich natürlich vertreten. Da ich schon geahnt hatte, das mir eine kleine Ansprache droht, habe ich mich vorher noch von einer Freundin mir was kleines aufschreiben lassen. Lasst euch nicht beirren von meinen Sprachqualitäten- denn das liegt allein an der Schrift die ich nicht lesen kann! Sonst spreche ich natürlich beinahe fließend Russisch 😉

Auch meine Gitarre habe ich ausgepackt und einmal einen kleinen Kulturwechsel mit „Fröhliche Weihnacht überall“ vorgenommen. Bin dann aber gleich wieder zurück mit der Kultur und ich habe das grölen von „Katjuscha“ begleitet.

Hinter mir meine "Enkelin"

Ansonsten war es sehr lustig und auch bei den Spielen hatten wir viel Spaß- obwohl ich manchmal erst bei 3. Mal erklären alles verstanden habe (Was bitte nicht heißen soll, dass ich mit meiner Sprache nicht voran komme. Jeder kann herkommen und sich von meiner Entwicklung in diesem Bereich überzeugen 😉 )

Für Heute reicht es erstmal mit der Aufarbeitung der Historie von knapp 3 Wochen. Später geht’s weiter.

großes Fotoshooting durfte nicht fehlen (nicht alle dabei)

Ich wünsche euch eine schöne nächste Stunde, für die darauf folgende Stunde könnt ihr euch jemand anderes suchen, der sie euch „schön-wünscht“.

Grütze (rote mit Himbeeren) aus der Ukraine.

nathan

rutschig

31. Dezember 2009

Ich                                                                wünsche                            allen             Lesern                              einen guten                                             Rutsch         in                            das                                                                                                                         neue                 Jahr 2010!

ps.: Einen guten Rutsch! — das wünscht man einander zum Jahreswechsel. Doch obgleich dieser im deutschsprachigen Raum oft von Schneematsch und Glatteis begleitet ist, hat der Wunsch damit nichts zu tun, und auch die Assoziation mit dem Hineingleiten ins nächste Jahr (Einen guten Rutsch ins neue Jahr!) ist nur eine Volksetymologie. Rutsch geht hier vielmehr mit Umweg über das jiddische/rotwelsche rosch auf das hebräische rosh zurück, was Kopf oder auch Anfang heißt. Man wünscht einander also schlicht einen guten (Jahres-)Anfang.

„Nikolaus beklaut!“

22. Dezember 2009

Es folgt ein wenig „Gequatsche“ von mir. Wobei das ja sehr abwertend klingt, richtig? Dabei würde ICH ja behaupten, das ich niemals „quatsche“…. „dumm laber“… „rumquassel“ … „schnatter“ … Die Leute die mich kennen, wissen natürlich über meine sehr ausgeprägte Intelligenz bescheid und könnten das sicher bestätigen! 😉

(da fällt mir ein: Hat jemand von euch schon mal WIRKLICH und ERNSTHAFT sich mit dem Sprichwort „Sag niemals nie!“ auseinandergesetzt?)

Am letzten Freitag war es so weit. Endlich! Meine Volleyballmannschaft, mit der ich regelmäßig trainiere, hatte ein Punktspiel. Ich weiß nicht genau in welcher Liga sie spielen, und selbst wenn ich es wüsste, wäre es schwer sie euch zu benennen. Trotzdem kann ich euch sagen sie spielen ziemlich „hoch“ (hierbei sind nicht die Höhenmeter gemeint, sondern die Qualität!)

Das Spiel sollte um 16 Uhr anfangen. Ich saß natürlich nach deutscher Kultur um halb 4 auf einem sehr guten Platz und sah….nichts! Ein paar Leute waren da, ein paar Spieler, Trainer, Schiedsrichter…hm…sah aber alles nach „nichts“ aus. Um es kurz zu machen: Um 17 sah ich die ersten Spieler umgezogen und sich ein wenig warm machen. Wann das Spiel jetzt genau anfing bleibt ein Rätsel. Aber ein weiteres mal versetzte mich die ukrainische Kultur in eine ärgerliche Situation des Wartens. Aber nun gut, das muss ich ja auch mal lernen.

Das Spiel war Klasse.

Die Mannschaft spielte gegen eine weitere Universität aus Charkiw und gewann mit 3:0 Sätzen. Es war einfach ein Genuss zu zusehen. Auf die Leute, die Volleyball mögen, treffe ich mit Sicherheit auf Verständnis. Hier habe ich für euch mal einen kleinen Eindruck:

(Die Spieler in schwarz sind von „meiner“ Mannschaft. Vor dem Spiel wurde natürlich mit der Hand auf dem Herzen die Nationalhymne gesungen- Gesicht zur Ukrainischen Fahne! 🙂 )

Am Samstag war das zweite Spiel. Diesmal ging es gegen die zweite Mannschaft der Universität aus Charkiw. Das Spiel war um 11 Uhr angesetzt. „Muhahahaa..“ dachte ich mir schmunzelnd, als ich um Punkt 11 Uhr das Haus mit meinem kleinen Gastbruder verließ, um zum Spiel zu fahren. „Diesmal, liebe ukrainische Kultur, bin ich schlauer als du und werde dir mal zeigen wie gut ich dich schon kenne und austricksen kann!“

Diesmal startete das Spiel pünktlich, wir kamen an, sahen die letzten 10 Punkte des dritten Satzes, konnten nicht mal die Jacke ausziehen, denn nach 10 Minuten schauen war alles vorbei.

Um mal meinen Ärger auf der Tastatur auszudrücken:

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3 Wörter habe ich noch in meine Emotionsbeschreibung eingebaut. Sie sollen weiterhin meine derzeitigen Gefühle beschreiben. Wer hat sie gefunden?

Ich fuhr mit Roman nach Hause, leistete mir noch mit ihm eine Schneeballschlacht und nahm keine Rücksicht auf ihn. Warum auch? Er war schließlich ein -UKRAINER- ! -.-

Alles war aber schnell wieder vergessen, denn was fand ich vor meiner Tür? RICHTIG…ein…eh….Ding…?! Nein- ich fand ein kleines Paketchen mit Süßigkeiten darin und war sehr froh, das der Nikolaus an mich gedacht hatte- schließlich war ich immer artig gewesen?! (Ausnahmen bestätigen die Regeln)

Da freut sich der kleine Nathan...

Jetzt wundert sich vielleicht halb Deutschland: „ähhhhh???…Nathan??…zuviel Volleybälle auf den Kopf bekommen??…Oder vielleicht hat Romtschick einen schlechten Einfluss auf dich?…Oder fängt deine „Ausgeprägte Intelligenz“, nachdem du dein Abitur nun hast, vom Niveau her zu sinken?…“

Nein. Auch der Nikolaus war pünktlich. Ich glaube es selber gar nicht. Roman zeigte mir seine neue Armbanduhr und erklärte mir, das er sie „heute“ (Samstag war der 19.12.09) zum Nikolaus bekommen habe. Natürlich waren meine Gedanken gleich: „AHA! DA haben wir den Übeltäter. Roman klaut vom Nikolaus die Uhr und der wiederum kommt 13 Tage zu spät nach Ukraine weil er 1. keine Zeit mehr vor Augen hat und 2. zu schüchtern ist, nach der Zeit zu fragen (oder auch vielleicht aus Angst, das er nochmals bestohlen wird).“

Nein liebe Leserinnen und Leser. Hier kommt der Nikolaus und der Weihnachtsmann 13 Tage später. Ist einfach so- nehmt’s hin! Sorry, aber ich bin gerade zu wenig motiviert, um euch den Grund dafür zu liefern. Mein Verdacht liegt auf dem ganzen Kalenderquatsch zwischen Europa und Russland und soweiter…Sicher erbarmt sich einer meiner treuen und intelligenten Gästebuchschreiber über zu einem Eintrag bezüglich des Rätsels Lösung.

Manche Bonbons aus der Schachtel schmecken gut, manche weniger und manche noch weniger als wenig….also GAR nicht! 🙂 Die „gut-schmeckenden überwiegen aber deutlich 😉

Hier ist es kalt. Schnee liegt immer noch in Massen. Straßenverhältnisse sind

eher unschöner Anblick auf dem Weg nach Hause

schrecklich. Straßenhunde frieren. Vogel vor Kälte gestorben. Quarantäne für alle Schule (meine nur zur Hälfte) wegen Frost bis Donnerstag. Sonne scheint trotzdem. Romtschick singt gerade ein Lied. Ukrainische Verkäuferinnen geben nicht immer das ganze Wechselgeld heraus, wenn es sehr wenig ist, nur wenn man danach fragt. Schlittschuh fahren macht Spaß. Mir geht es gut.

nathaN

ps. Lasst euch nicht beklauen!

Grüße von Väterchen Frost

16. Dezember 2009

Für die unwissenden: Väterchen Frost ist der Russische Weihnachtsmann (mal gaaaaaanz flapsig ausgedrückt)

-20°C heute

Ein paar wirklich „coole“ (und damit meine ich diesmal NICHT die Jugendsprache sondern die wörtliche englisch Übersetzung) Ereignisse zwischen mich, ein kleinen „Notiz-zettel“ für euch auf meinem Blog zu überlassen. „Jenausou wie dit die Muddi tut, wenn ’se auf’n Küch’ntisch den Einkaufszettel zuuuuuuuuuuufällig liegen lässt.“

Schon seit einigen Tagen liegt Schnee- eine wunderbare Sache eigentlich, wäre da nicht die Kälte! Am Anfang war es einfach nur Kalt; der Wind wehte

Ein Blick auf meine Wohngegend

und es war unerträglich. Jeder kennt das Gefühl, wenn an die 5847 Nadeln ins Gesicht stechen. Damit meine ich natürlich kein Schönheits-OP sondern den Wind, gemischt mit ein paar kleinen Eiskügelchen.

Nunja…Nun liegt Schnee und es schneit immer und immer mal wieder. Das macht bekanntlich auch die Kälte ein bisschen erträglicher, denn die Chance, durch einen gezielten Schuss eine Person mit einem Schneeball zu treffen, hat man ja auch nicht alle Tage. Nun aber mehrere davon.

Nur gibt es noch so viel zu sagen, das hier in der Ukraine sich der Winter ein wenig deutlicher bemerkbar macht, als in Deutschland.

Die Temperaturen waren die letzte Woche meist um die -5°C.

Blick aus meinem Fenster

Heute früh wurde ich beim Frühstück von einer Kollegin angerufen. Ich müsse heute nicht in die Schule arbeiten kommen, da der Schulbus die Kinder nicht abgeholt hat, somit keine Kinder da waren und für mich auch keine Arbeit. Im selben Moment kam Roman, mein Gastbruder, zur Tür wieder herein. Er stand an der Haltestelle und ist wieder nach Hause gekommen, weil es wirklich SO kalt war. Ich freute mich natürlich für uns beide, und war in Gedanken schon wieder in meinem Bett. Kurz davor habe ich aber noch mit Tamara, meiner Gastmutter auf das Thermometer geschaut- ich fiel beinahe aus meinen Socken. -24°C! War ich froh, noch kein Schritt aus der Tür gegangen zu sein 🙂 Das obere Bild hab ich erst später am Nachmittag gemacht. Dort sind nur -20°C angezeigt. Aber als ich das Fenster aufgemacht habe, um das Foto zu schießen, hatte ich wirklich Angst, dass mir erstens meine Augenflüssigkeit einfriert und zweitens Romtschick vor Kälte in den nächsten 5 Sekunden von der Stange fällt. Ohne Witz, es war WIRKLICH kalt! Ich hab aber das Fenster noch schnell, nach dem schießen des Fotos, zu geworfen bekommen, bin in Richtung Romtschick gehechtet,

Ein Blick auf die Straße

hab ihn zu Boden gerissen, mit einer Hand ein Streichholz angezündet, mit der anderen Hand ihm puren Alkohol eingeflößt damit ihm warm wird und somit den Ernstfall der Ausnahmesituation geprobt und trainiert.

– erfolgreich.

Uns geht es gut. Wir haben es warm. Morgen Höchst-Temperatur -15°C, Tiefst-Temperatur -21°C. Die Winterschuhe von meiner Mutti habe ich raus gekramt und lasse als letztes noch einen Gruß an Furby da, an den ich manchmal zur Zeit denke, wie er in Armenien bei noch kälteren Temperaturen den ganzen Tag mit Sachen und Bettdecke sich eingemummelt hat.

Coole Grüße von Romtschick und mir.

Da bin ich wieder

10. Dezember 2009

Ich spare mir wieder einmal die ganzen Entschuldigungen. Zwar habe ich auch nie wirklich an irgendeiner Stelle versprochen in einem gewissen Zeitabstand meinen Blog zum Leben zu erwecken ( außer mal abgesehen von meinem ganz unwichtigen Vertrag, wo das auch schööööön formuliert ist), jedoch ist es eine Frage das Anstands- oder nicht?

Rein ins kühle Nass!

meine rote Marschrutka

Am Freitag dem 18.11.09 bin ich in meine alte Heimat gestartet. Um 01:00 in der Nacht startete meine Marschrutka von Sumy nach Kiew. Vorher wurde ich von einem Taxi von zu Hause abgeholt. Der Taxifahrer war ein junger Mann, bei dem ich das Gefühl hatte, dass er die letzte Disco verpasst hätte und dies jetzt nachholen müsste. Meine Ohren sind fast abgefallen als er seinen Techno-Beat auf der Fahrt aufdrehte, doch ich kam gut bei der Marschrutka an. Diesmal war es jedoch ein roter Transporter. Hat ich noch nie- auch schön. Diese so frühe Zeit hat den Grund, das ich ja rechtzeitig um 8 Uhr in Kiew mit meinem Reisebus die 24h nach Berlin antreten kann.

Auf der Fahrt nach Kiew hab ich größtenteils geschlafen. Da ich also keine Tonaufzeichnungen von meinem Schnarchen habe, kann ich euch nichts weiter von diesen 5 Stunden erzählen AUSSER.. („jaaahaaa jetz’e bist’e

mein Reisebus

jespannt wa‘?“) Als wir mitten in der Nacht eine Pause machten, stand ich also im kühlen Ukrainewind, in den Händen Semetschki (im Mund auch) und ich schaute in die Dunkelheit. Meine Aufmerksamkeit in diesen wenigen Minuten galt vor allem den Tieren. Ich kann sogar noch weiter eingrenzen: den Hunden!- die da rumstreunten, verzweifelt nach etwas zum Futtern suchten und irgendwie versuchten vor der Kälte zu fliehen. Mir kam der Gedanke: „Es gibt  Hunde auf ukrainischen Raststätten wie Schmetterlinge in deutschen Gärten.“

der Start in die Fahrt- Sonnenaufgang in Kiew

Die fahrt ging weiter, ich wollte weiter schlafen aber nein- es sollte nicht sein! Über mir, als würde irgendwo ein kleiner Gnom sitzen und darüber lachen, brannte das einzige von 10000 Lichtern in diesem Bus, natürlich GENAU auf mein Kopf. Herzlichen Dank. Später habe ich mich daran erinnert, alles im positiven Licht (was für eine Ironie) zu sehen und hab mir vorgestellt, es wäre ein Heiligenschein 🙂

Begleitet von Gottes Segen bin ich also gut in Kiew angekommen, wartete bei

ukrainische Landschaft

McDonalds ein Stündchen und suchte dann mein Bus- mit Erfolg. Ein letzter schöner Sonnenaufgang in Kiew strahlte mir entgegen, bevor sich dann der Bus in Bewegung setzte.

Die Fahrt war eigentlich ganz chillig. Ich saß am Anfang allein. Nach ungefähr 1/3 der Fahrt bekam ich einen Sitznachbar in Form von einer netten Dame. Ich schätze sie auf Mitte 170….KILOGRAMM….und das andere Bein auch. J

Nein, natürlich nicht. Neben mir saß eben eine alte Oma, bei der ich das Gefühle hatte, dass sie von Zeit zu Zeit immer mehr Platz in Anspruch nahm und diesen auch mit ihrem Achselschweiß verteidigte. Ich wollte die weiße

ein Stück heimischer Boden- ukrainische Botschaft in Berlin

Fahne hissen, aber entkommen konnte ich nicht- das Fenster ließ sich nicht zerstören…mehr noch: durch Dämpfe, deren Quelle ich genau neben mir identifizieren konnte, beschlugen die Fenster und der schöne Ausblick auf die Natur wurde mir verwehrt.

Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel mehr zu Hinfahrt zu sagen. Ich war 23,5 Stunden unterwegs und 2,5 Stunden an der Grenze. Schmunzeln musste ich aber auch an einer Stelle, als wir mit dem großen Reisebus ein Fahrbahn einschlugen, die sich einem Feldweg in Deutschland sehr ähnelte 😀 Also n Reisebus auf einem Feldweg- gibt’s auch nicht alle Tage…und wenn, dann nur in der Ukraine! 😉

Ich kam in Berlin am Zentralen Omnibus Bahnhof um 5:30 Uhr an und wartete auf meine Freunde, die mich dann nach Luckau fuhren.

In der Woche habe ich dies und das erledigt, ich war bei der ukrainischen Botschaft, hab Freunde besucht, war bei einem Konzert, … Alles mögliche halt.

Natürlich konnte ich nicht ÜBERALL vorbeischauen und „guten Tag“ sagen- verzeiht mir bitte dies. Aber die Zeit kommt, wo ich jeden einzelnen von euch wieder abklappern werde.

Meine Rücktour:

Also das, was ich an deutschen Reisebussen und Fahrten mit Reisebussen vermisst habe, wurde mir zur Qual in einem Reisebus einer ukrainischen Reiseagentur: Die Filme! Also wie oft ich in deutschen Reisebussen einen Film gesehen hab, könnte ich an einer Hand abzählen. Wie viele Sekunden auf der Hin- und Rückfahrt auf dieser Reise KEIN Film gezeigt wurde, auch! Schlafen war unmöglich denn über mir befand sich ein seltenes Exemplar eines

mein Bus mal von Innen

Lautsprechers, der BESONDERS laut zu sein schien, vor allem aber auch nicht runter zu regeln war. Und immer die gleichen ukrainischen Krimis, wo 80% nur geredet wurde. War zwar gut gemeint, mein ukrainisch auf Vordermann zu bringen, aber in dieser Situation echt nicht nötig.

Ich hab es dennoch überstanden und mir auch 1-2-3 Teile angeschaut. (vor allem aber auch 60% Verstanden worum es geht!!! (*Ausrufezeichen*) !!! )

Die Busfahrer waren diesmal sehr locker drauf. Auf der Hinfahrt gab es nur Pausen von maximal 10 Minuten, meist 5. Einmal standen ich und andere noch draußen und der Busfahrer hat (aus Scherz natürlich, aber wir wissen ja- bei jedem Spaß ist auch ein wenig Ernst mit im Spiel) angefangen, die Omas in den Bus zu schieben damit wir weiter können! 🙂

Auf der Rückfahrt jedoch war das ein wenig ruhiger- komischer Weise waren wir auch auf der Rückfahrt schneller. Sachen gibt’s….die gibt’s gar nicht.

Einmal machten wir eine Pause, ich musste noch meine Schuhe anziehen, war also der letzte im Bus. Da höre ich auf einmal rufen (übersetzt) „Schmidt Schmidt…los los- spazieren!…los los…“ Ich: „jahaaaa..komme doch schoooohoooon….“ Ja, muss schon sagen, war eine sehr lockere und gute Fahrt.

Übrigens war mein Trinken SEHR (und ich wiederhole: SEHR) KNAPP (und ich zitiere: „KNAPP“)!- an dieser Stelle möchte ich ein Familienmitglied grüßen, welches mich so liebevoll mit Trinken versorgt hat: mein Bruder Kyrill 🙂 Ohne dich hätte ich wohl gar nichts gehabt, richtig? (Für die zweit-schlausten Leser: Ironie!) -.-

Dafür sind Kyrill und ich aber am Tag der Abreise nach Berlin getrampt und er hat mich beim Bahnhof verabschiedet! 🙂

Brüder nehmen Abschied- Tränen flossen NICHT!

Diesmal hatte ich aber einen Einzelplatz die ganze Fahrt über- sehr schön. Nur hab ich mich gewundert, das gerade MEINE Fensterscheibe total dreckig und nass war, die anderen alle aber nicht, aber das sollte mich nicht weiter stören….nur ein bisschen….naja…in dem Moment sicher noch ein bisschen mehr als bisschen aber nun sitze ich ja hier, und nicht im Bus!

Als ich in Kiew angekommen bin, bin ich dann gleich weiter mit der Marschrutka nach Sumy gefahren und super zu Hause angekommen. Diese Fahrt ging ungefähr 22 Stunden und wir standen 1,5 Stunden an der Grenze.

Die Fahrt war also OK. Nun lebe ich hier wieder meinen Arbeitsalltag: wickel um die 100x Puppen am Tag, repariere Schränke, bau Musikanlagen auf, bereiten zusammen Salat zu…..und und und.

Grenze Polen- Ukraine

Es ist schön wieder hier wohlbehalten angekommen zu sein und ich lüge nicht, wenn ich sage, dass ich mich auf den nächsten (kurzen) Besuch in Deutschland freue. 😉

Bleibt behütet und geht mit ihm.

nathan

ps. Meine Visumsache (so wie ich das alles verstanden habe): Ich darf innerhalb eines Jahres 180 Tage (6 Monate) ohne Visum in der Ukraine sein. Davon aber höchstens 3 Monate am Stück. Also bin ich jetzt nach 90 Tagen ausgereist und wollte mir ein Visum holen was mir erlaubt, weitere 6 Monate in der Ukraine sein zu dürfen. Dieses Visum kostet Geld und bedarf einer Bearbeitungszeit, deswegen war ich auch gleich am Montag in der ukrainischen Botschaft. Mir wurde aber erklärt, würde ich dieses Visum beantragen, dann würden die 3 Monate, die ich schon in der Ukraine war, auch mit rein zählen. Heißt also, ich könnte weitere 3 Monate mit und auch ohne Visum noch in der Ukraine sein. Dieses Visum ist also anscheint nur dazu da, um 6 Monate hintereinander in der Ukraine zu sein. Also bin ich jetzt ohne Visum zurück, hab noch 3 freie Monate hier und muss in der Zeit mir ein richtiges Visum beschaffen. Verstanden? Bei fragen sich einfach unter nathanus@gmx.de melden. Wir (mein Laptop und ich) sind für sie da.